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Pferd angrasen – Wann und Wie?

Pferd beim Gras essen

Dein Pferd angrasen – wann ist der richtige Zeitpunkt und wie macht man es am besten:  Dein Pferd zieht es bereits magnetisch zum frischen Grün? Du fragst dich, ob es nicht schon Zeit wäre  dein Pferd anzugrasen?

Die Antwort ist aktuell (Ende März) definitiv ein klares Nein. Gerade nach langen Trockenperioden und bei Nachttemperaturen unter 10 Gras ist deine Weide noch nicht bereit für gierige Pferdezähne. 


Pferd angrasen – Gefahr durch Fruktane?

Fruktane stecken vor allem in Gräsern und sind im Frühjahr und Herbst besonders hoch im Gras enthalten. Mit Fruktanen speichern Pflanzen Energie in Phasen geringen Wachstums, dh wenn die Pflanzen zwar aktiv sind, aber zB es noch zu kalt ist um zu wachsen, es zu trocken ist oder sie zu stark befressen werden. Durch die vermehrte Sonneinstrahlung jetzt im Frühling (oder  im Herbst) ist die Pflanze aktiv, aber wächst nicht stark, weil es noch zu kalt ist (zB Nacht- und Morgenkälte). Also speichert sie die Energie, die sie bei der Photosynthese gewinnt, in Form von Fruktanen. Das sind langkettige Zuckermoleküle, die den Dünndarm des Pferdes unverdaut passieren und dann im Dickdarm fermentiert werden. Doch das Pferd ist nicht auf die Verdauung von Fruktanen eingerichtet : Durch diese Fermentation sinkt der pH-Wert im Darm drastisch ab. Dies führt zu einem Absterben der Darmbakterien. Hierbei werden Toxine (Gifte) gebildet, die über die Darmwand in die Blutbahn gelangen und die Gefäße schädigen. Insbesondere in den Körperregionen, in denen sich die feinsten Blutgefäße befinden, ist der Schaden groß. Hierzu zählt auch die empfindliche Huflederhaut. Diese sensible Verbindung zwischen Hufbein und Hufkapsel wird angegriffen und es kommt zur gefürchteten Hufrehe. Viele Jahre galten hohe Eiweißgehalte im Futter als Hauptauslöser für die Hufrehe. Heute weiß man, dass es insbesondere Fruktane sind, die diese schlimme Krankheit verursachen – gerade wenn du dein Pferd angrast ist die sensible Fruktanzeit. Besonders groß ist die Hufrehe-Gefahr für Pferde während der Anweide-Phase, denn im Frühjahr ist das Gras sehr fruktanreich. Somit solltest du den Angras-Zeitpunkt auch entsprechend wählen.

ACHTUNG: Nicht nur im Frühling und Herbst werden Fruktane gebildet, sie entstehen auch, wenn das Wachstum durch starke Trockenheit (Hochsommer) oder Nährstoffunterversorgung (zB keine Düngung von Wirtschaftswiesen) – darum sind häufig auch die Fruktanwerte in späteren Schnitten oder von Bio/Naturwiesenheu hoch.


Pferd angrasen - der richtigen Zeitpunkt

Um das Pferd angrasen zu können, sollte das Gras schon ein erste Wachstumsperiode eingelegt haben, bei milden Temperaturen – nachts sollte es keinesfalls unter 8 Grad haben. Ist das Gras ca. Bierfaschen-hoch – also ca. 20cm, kann die Weidesaison begonnen werden – dies kann nach geographische Lage und Wetter unterschiedlich sein von Anfang April bis Ende Mai. Beim Anweiden stellt sich für viele Pferdebesitzer daher die Fragen: „Wie gewöhne ich mein Pferd schonend an das frische Gras?” – wie vermeide ich Kotwasser, Durchfall, Kolik, Cushing, EMS oder gar Hufrehe?“ Im Winter haben viele Einstellbetriebe vermehrte Stallhaltung und somit wird es für die Pferdebesitzer noch schwieriger die Pferde langsam an das frische Weidegras zu gewöhnen. Meist sind die Koppeln bei Frühlingsmatschwetter ganz gesperrt, da die Pferde sonst die Grasnarben der Weiden zerstören.

Folgende Schritte kannst du unternehmen, um dein Pferd anzugrasen

  • Das Angrasen ist für die Verdauung des Pferdes eine große Umstellung – begleite den Prozess mit Darmpflege und Stoffwechsel anregenden Futtermitteln wie zB Astschnitt, Bitterkräuter, Fermente (Calapo Robust FermentCalapo Darmfit), Stoffwechselkräuter (Calapo Sommerfit Ferment) und Antioxidantien (Antioxi Schutzengerl) (mehr Tipps weiter unten)
  • Verbinde das Angrasen mit einem Spaziergang (Bewegung ist immer gut!) – erst nach den ersten 14 Tagen lass dein Pferd über die angesetzte Zeit auf die Koppel 
  • Lege das Angrasen auf den frühen Nachmittag – dann ist der Fruktangehalt in den Gräsern am geringsten
  • Lass dein Pferd an den ersten Tagen maximal 5 bis 10 Minuten grasen – täglich, mind. 5x die Woche
  • Steigere die Zeit dann auf 15 bis 30 Minuten und auf eine Stunde innerhalb von 14 Tagen, dann auf 60 Minuten.
  • Nach dieser Anpassung sind dann auch zusätzliche kurze Phasen am Vormittag möglich
  • 4 Wochen solltest du deinem Pferd mindestens Zeit geben, bevor du es länger als eine Stunde aufs Gras lässt
  • Beachte auch die restlichen Fütterungsmaßnahmen zur Begleitung des Angrasens!
  • Wenn du keine Zeit zum Angrasen gehen hast, bitte den Stallbetreiber frisches Grün gemäht in kleinen Portionen zu zufüttern (beginne mit einem halben Kilo und steigere langsam)
  • Ergänze mit Astschnitt, dieser darf gerne auch Laub enthalten von Obstbäumen (zB Apfel, Kirsche, Birne), Weide, Birke, Haselnuss zB
  • Der Organismus braucht etwa vier Wochen für die Umstellung, danach können die Pferde problemlos über mehrere Stunden auf die Koppel

Die Umstellung der rohfaserreichen Fütterung, ausschließlich Heu und Stroh im Winter, auf das frische junge Gras stellt die Verdauung ganz schön auf den Kopf. Im frisch gewachsenen Gras sind viele wichtige Nährstoffe wie Vitamine oder Omega 3 Fettsäuren enthalten, aber eben auch Energie in Form von schnelllöslichen Kohlehydraten. Ein Pferd, das nur einmal pro Tag ein wenig geritten wird (1 bis 2 Stunden ausreiten), benötigt kaum Energie, sondern nur seinen Erhaltungsbedarf als Enegeriezulage – als Vergleich: In karg bewachsenen Gegenden muss sich ein Pferd 16 bis 18 Stunden pro Tag kontinuierlich fortbewegen, um seinen Erhaltungsbedarf zu decken.

Auch rassebedingt birgt das Anweiden beim Pferd oft versteckte Gefahren. Robuste Rassen wie Shetland Pony oder Islandpferd sind genetisch gute Raufutterverwerter, das bedeutet sie benötigen von Natur aus weniger Energie, alles was über den Erhaltungsbedarf hinausgeht kann zu schlimmen Krankheiten (zB Hufrehe) führen. Die häufigste Ursache für eine Hufreheerkrankung ist eine Stoffwechselstörung. Gras im Überfluss, noch dazu hochgradig zuckerhaltige Wirtschaftsweiden sind keine geeignete Futtergrundlage für Pferde. Wer nur eine solche Weide hat belässt diese Pferde besser auf einem Paddock, Paddock Trail oder gewöhnt sie an einen Fresskorb.

Wer viel arbeitet darf auch mehr fressen – achte darauf, dass dein Pferd viel in einer langsamen Gangart bewegt wird – dies ist der Fettverbrennungsmodus. In der Natur würde dein Pferd 40 bis 60km am Tag gehen – wenn du 40km in der Woche ergänzend zu deiner Gymnastik oder Bodenarbeit etc. schaffst, ist das schon ein guter Anfang. Bedenke dass auch Dressurarbeit oder Springen den Körper anders belastet als Kardiotraining! Nur weil dein Pferd schwitzt, heißt das nicht, dass es Fett verbrennt.


Pferd angrasen – was füttern?

Um Darmproblemen wie Durchfall oder Koliken während des Angrasens zu vermeiden ist es empfehlenswert, die Pferde vor dem Weidegang ausreichend Heu fressen zu lassen. Das stillt den ersten Hunger und vermeidet, dass die Tiere zu gierig fressen. Des Weiteren ist bei der Fütterung während des Angrasens unbedingt darauf zu achten, dass das Kraftfutter nicht unmittelbar vor dem Weideaustrieb gefüttert wird. Nach dem Koppelgang sollte erst Heu und anschließend Kraftfutter angeboten werden. Das junge Gras ist sehr faserarm, Pferde nehmen gerne zwischendurch etwas strukturiertes Futter auf. Eine Raufe mit Heu oder Stroh auf der Weide ist deswegen durchaus eine sinnvolle Investition. Nicht zu vergessen ist Wasser auf der Koppel. Gerade bei sehr warmen Temperaturen im Frühjahr, wenn die Tiere über mehrere Stunden auf der Weide sind, muss man auf eine ausreichende Wasserversorgung achten. Um das Immunsystem, die Verdauung und die Atemwege in der Phase des Angrasens  zu unterstützen, kann man zu diesem Zeitpunkt mit einer gezielten Kur mit CALAPO ROBUST FERMENTweiterhelfen. Neigt dein Pferd zu Übergewicht, empfehlen wir dir Calapo Sommerfit Ferment um den Stoffwechsel zu unterstützen. Sehr bewährt hat sich dien Zufütterung von Calapo Antioxi Schutzengerl – Antioxidantien unterstützen Leber und Niere bei der Entgiftungsarbeit. Auch Zeolith als ergänzung in der Angras-Zeit hat sich bewährt.

CALAPO ROBUST FERMENT ist ein fermentiertes Pflanzen Tee-Konzentrat aus über 40 verschiedenen Kräutern, Obst und Gemüsen. In einem mehrstufigen Verfahren werden die wertvollen Ingredienzen schonend fermentiert und so ohne Zusatz von Konservierungsstoffen haltbar gemacht. Wir verwenden gezielt Pflanzen, die in ihrem Urzustand reich an Antioxidantien und Bitterstoffen sind, wie Vitamin C, Betacarotin, Vitamin E, Flavonoide u.v.m. und legen Wert auf höchste Qualität. 

Zusammengefasst:

  • vor dem Weide-Gang dem Pferd genügend Heu zu fressen geben, denn wenn das Pferd bereits satt ist, stürzt es sich nicht so auf das frische Weidegras.
  • bitte vor dem Weide-Gang des Pferdes kein Kraftfutter füttern, denn ansonsten kann eine gefährliche Futtergärungen im Pferdekörper stattfinden und zu einer Kolik führen.
  • Ein Anzeichen für zu viel Eiweiß bei Pferden können angeschwollene Beine sein.
  • Gras weist im Frühjahr + Herbst einen deutlich höheren Nährstoffgehalt auf! Erhöhter Gehalt an Eiweiß und Kohlenhydraten (Fructane = Zucker). 
  • hoher Nährstoffgehalt stört das Gleichgewicht des Pferdedarms massiv.

  • Bei den kleinsten Anzeichen von Unwohlsein beim Pferd auf der Weide oder gar bei geschwollenen Beinen, nimm das Pferd bitte sofort wieder von der Weide.

  • mindestens 14 Tage Anweidezeit! Besser länger.

  • nicht gleich mehrere Stunden anfangs auf die Koppel
  • Kraftfuttermenge wieder reduzieren wenn die Pferde angeweidet sind und täglich zusätzlich frisches Gras zur Verfügung haben, erst im Hochsommer, wenn das Gras wieder weniger Nährstoffe hat, kann man überlegen wieder etwas mehr zu zufüttern.
  • Kräutermischungen und –säfte (CALAPO HORSE ROBUST FERMENT CALAPO HORSE DARMFIT) sind natürlich und helfen unterstützend.
  • Zwanzig Zentimeter hohes Gras ist der ideale Zeitpunkt um endlich die Pferde auf die Weide zu lassen. Das Gras ist schon etwas älter und somit eiweißärmer und rohfaserreicher.

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