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Kotwasser beim Pferd verstehen und vorbeugen

Kotwasser

Kotwasser beim Pferd - Ursache

Kotwasser beim Pferd - verzweifelte Besitzer suchen nach Lösungen und probieren sich durch die Palette an Futterzusätzen, was häufig fehlt ist die Suche nach der Ursache und strategische Herangehensweise. In diesem Artikel zeigen wir auf, was die häufigsten Auslöser von Kotwasser sind und wie man dagegen vorgehen kann.

Viele Pferde zeigen Kotwasser auch nicht dauerhaft, sondern typischerweise im Winter oder nur im Sommer. Detektivisch wird oft beobachtet, verzweifelt behandelt, eine Palette an Produkten probiert und am Ende leider oft resigniert. Doch das muss nicht sein. Kotwasser ist ein Symptom und kann sehr viele verschiedene Ursachen haben, die Lösung ist immer individuell. Trotzdem ist bei Kotwasser beim Pferd eine systematische Vorgansweise sinnvoll. Dazu ist es aber wichtig, zu verstehen, was Kotwasser eigentlich ist und wodurch es ausgelöst wird.

Woher kommen die Symptome von Kotwasser beim Pferd

Kotwasser ist nur ein Symptom. Normalerweise formt sich der Kot des Pferdes zu Knödeln im Enddarm, die bei Kotwasser von (mehr oder weniger) ungebundener Flüssigkeit begleitet ausgeschieden werden. In jedem Fall liegt bei Kotwasser eine Störung im Verdauungstrakt vor. Das Pferd ist offenbar nicht in der Lage, Wasser aus dem Nahrungsbrei ausreichend abzubinden. Anders ist dies bei Durchfall oder breiigem Kot, was durchaus auch auf Probleme mit dem Verdauungstrakt hinweist oder auch Keime und Parasiten zum Hintergrund haben kann. Kotwasser ist jedoch ein spezifisches Problem. Die Ursache für Kotwasser kann jedoch sehr unterschiedlich sein. Dies ist auch der Grund, warum es keine schnelle Lösungen für Kotwasser beim Pferd gibt.

Wasserhaushalt im Pferdekörper und Darm

Um die Ursachen für Kotwasser beim Pferd besser verstehen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie der Wasserhaushalt des Pferdes von seinem Körper gemanagt wird. Pferde bestehen zu 65% bis 75% aus Wasser und bewegen sehr große Flüssigkeitsmengen im Körper, vor allem im Darm. Ohne ausreichend Wasser funktionieren weder Stoffwechsel noch Verdauung des Pferdes. Der Wasserhaushalt wird auch durch die Fütterung maßgeblich beeinflusst. Es ist zB entscheidend, ob es hauptsächlich Heu oder mehr Gras frisst. Der Verdauungstrakt des Pferdes (von 500kg) allein enthält immer ca. 73l Wasser, Wasser wird über Kot, Urin, Atemluft und Schweiß abgesetzt. Der durchschnittliche Wasserbedarf des Pferdes liegt bei 5l pro 100kg und kann noch um ein vielfaches bei Hitze und Belastung steigen. Wesentlich für den Flüssigkeitshaushalt des Pferdes ist auch die Versorgung mit Elektrolyten, sowie Außentemperaturen, und das Maß an Belastung. Das Pferd hat eine anderes Kühlsystem als der Mensch und benötigt dazu hohe Mengen an Wasser.

Wie kommt es zu Kotwasser?

Das Pferd nimmt das Wasser im Dickdarm über die Darmschleimhaut auf. Das innere des Darms ist mit der sog. Mukosa (=Darmschleimhaut) ausgekleidet. Sie hat die Funktion abzudichten, man nennt dies auch eine Barriere Funktion. Sie verhindert, dass unerwünschte Keime und Substanzen durch die Darmschleimhaut wandern und ins Blut gelangen. Die Darmschleimhaut interagiert mit Bakterien und Nahrungsmittelbestandteilen, es ist sogar eine Kommunikation im Gange - ein diffiziler Vorgang, der noch nicht ausreichend erforscht ist. Es ist also wichtig, dass die Schleimhaut 'dicht ist' , sie kann aber selektiv Vitalstoffe, Wasser, Elektrolyte, Ionen etc. durchlassen. Es kommt allerdings vor, dass jene Verbindungen, die die Zellen der Dickdarmschleimhaut zusammenhalten in ihrer Funktion gestört sind, somit ist die Barriere Funktion gestört. In so einem Fall spricht man von dem sog. Leaky Gut Syndrom.

Kotwasser entsteht also zB, wenn die Barriere Funktion der Darmschleimhaut gestört ist. Der Darm des Pferdes kann das Wasser nicht mehr vollständig absorbieren. Zudem gelangen unerwünschte Stoffe (Keime, Toxine, Allergene etc) in den Kreislauf, die sonst nicht aufgenommen werden würden und lösen ebenso unerwünschte Reaktionen aus.

Kotwasser beim Pferd: Ursachen und Lösungen

Die Schäden an der Darmschleimhaut können wiederum durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden.

Futtermittelqualität und Zusammensetzung

Ein wichtiger Punkt ist die Qualität von Futtermitteln - vor allem Raufutter - Belastung durch Toxine oder Giftpflanzen schädigen die Darmschleimhäute. Auch wenn das Raufutter augenscheinlich hygienisch in Ordnung ist, kann es trotzdem qualitativ minderwertig sein: verholzte Fasern, zu kurze Halmlänge, hoher Fruktangehalt oder Endophytenbelastung um nur einige Faktoren zu nennen.

Auch Fertigfuttermittel enthalten häufig Komponenten, die nicht optimal für den Pferdedarm sind. Füllstoffe aus Weizenmehl, schwer verdauliche Getreidesorten wie zB Mais, Aromastoffe und Bindemittel oder minderwertige Industrieöle. Oft lösen sie auch im zweiten Schritt Reaktionen aus, weil sie durch die durchlässige Darmschleimhaut treten. Speziell für das Pferd mit Kotwasser ist es wichtig, Deklarationen von Futtermittel genau zu lesen und auch auf die Zusammensetzung zu achten und nicht nur auf die Zusatzstoffe. Kotwasser Pferde reagieren sehr sensibel und sollten besonders kontrolliert gefüttert werden, das bedeutet man arbeitet mit qualitativ hochwertigen Einzelfuttermitteln und Mineralfuttermitteln so wie Ergänzungen, die speziell für Pferde mit Darmproblemen konzipiert sind.

Stress ist schlecht für den Darm

Ebenso schädlich ist Stress, dies kann durch Schmerzen (Magen, Bewegungsapparat) oder Belastung ausgelöst sein. Psychischer Stress entsteht häufig durch Probleme in der Haltung wie zu wenig Auslauf oder Bewegung generell, Stress beim Fressen durch unpassendes Gruppenmanagement, zu wenig Fressplätze oder schlichtweg Stress und Schmerzen aufgrund von Hunger, durch zu lange Fresspausen. Schlafmangel und fehlende Soziale Kontakte können sich nicht nur aufs Gemüt, sondern eben auch auf den Darm schlagen. Auch hormonell bedingte Stimmungsschwankungen können eine Rolle spielen.

Ist die Darmschleimhaut angeschlagen, zieht das jedoch Folgen nach sich. Sie bietet keinen Lebensraum mehr für die gesunde Darmflora, diese wiederum ist jedoch für die Aufnahme und Verwertung von Nahrung zuständig, aber auch 80% des Immunsystems!

Schlechte Stoffwechselleistung und Nahrungsverwertung wirkt sich langfristig auf die gesamte Konstitution des Pferdes negativ aus. Vitalität, Immunabwehr, Regerationsfähigkeit und Stressresistenz hängen damit zusammen. Häufig gesellen sich Probleme wie Mauke, Sarkoide, Atemwegs- oder Hautprobleme hinzu.

Verwurmung - Schäden an der Darmschleimhaut

Häufig, speziell bei Pferden bis 3 Jahren (aber auch noch später) sind Parasiten Auslöser. Würmer können Schäden und Entzündungen an den Magen- und Darmschleimhäuten verursachen, die häufig zu Kotwasser führen. Besonders wichtig ist es, sich speziell bei Pferde unter 3 Jahren nicht nur auf Kotproben zu verlassen und auch die richtigen Präparate zur Entwurmung einzusetzen, da leider viele Bestände bereits Resistenzen aufweisen. Davon sind oft auch Aufzuchtbetriebe betroffen, wo es erfahrungsgemäß seltener an der Gewissenhaftigkeit, als am fachgemäßen Entwurmungsmanagement liegt - hier arbeitet man am besten mit einem auf Fohlen und Jungpferde spezialisierten Tierarzt zusammen.

Detektivspiel: Lösungsansätze müssen zur Ursache passen

Bei Kotwasser ist immer der individuelle Lösungsweg zu suchen. Das Pferd in seiner Situation und seinem Management. Es sind bei Kotwasser zwar immer wichtig, den Darm aufzubauen und zu unterstützen, und das Pferd mit den richtigen Vitalstoffen zu versorgen, doch werden die Ursachen wie zB schlechte Heuqualität oder Schmerzen im Bewegungsapparat nicht gelöst, ist dies verlorene Liebesmüh. Die Lösung richtet sich immer nach der Ursache und muss für das Pferd individuell ausgearbeitet werden. Aus diesem Grund bieten wir auch die Calapo kostenlose Futterberatung an, wo wir über einen umfangreichen Fragebogen alle Faktoren abfragen und mit dem Besitzer und gegeben falls Tierarzt, Therapeuten und Co Lösungsstrategien erarbeiten. Aus diesem Grund gibt es kein 'das Mittel' für Kotwasser und aus diesem Grund funktionieren auch viele Mittel nicht, die von den Fremdbesitzen in der Verzweiflung ausprobiert werden.

Kotwasser behandeln und vorbeugen

Eine systematische Vorgangsweise ist bei Kotwasser sinnvoll. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammen gefasst:

  • Raufutterqualität begutachten: nur sehr gutes Heu füttern
  • Stress- und Schmerzfaktoren ausschließen
  • Parasiten & Entwurmungs-Management
  • Zusammensetzung der Ration & Futtermittel
  • Darmaufbau mit Profi: Abstimmung von Darmflora fördernden Futtermitteln und Zusätzen gehört am besten in Profihand
  • Auf Müslis und Vormischungen, Pellets etc. verzichten
  • Getreidefrei bedeutet nicht automatisch besser! Auf die Zusammensetzung des Futtermittels kommt es an und den Bedarf des Pferdes
  • Ausreichend freien Auslauf und Bewegung

Wir bieten jedem Pferdebesitzer die Möglichkeit über die kostenlose Futterberatung einen individuellen Plan erstellen zu lassen. Wir begleiten auch die Besitzer und unterstützen sie in der Zeit nach der Futterumstellung. Erfahrungsgemäß müssen oft erst Veränderungen in den Rahmenbedingungen des Pferdes erfolgen, neue Heulieferanten gesucht werden oder Diagnosen vom Tierarzt eingeholt werden. Doch Konsequenz in der Umsetzung und etwas Geduld lohnt sich, im Sinne der Pferde.

Kotwasser Fakten

  • Kotwasser ist ein Symptom und kann sehr unterschiedliche Ursachen haben
  • Kotwasser ist immer die Folge von Störungen/Schäden der Verdauungsorgane
  • Schmerzfaktoren müssen tierärztlich abgeklärt und therapiert werden
  • Heuqualität & Stressfaktoren müssen eruiert werden
  • Individuelle Futteroptimierung sind immer notwendig und individuell anzupassen
  • Darmgesundheit ist gezielt zu unterstützen und zu fördern für nachhaltiges Ergebnis
  • Nachhaltige Stabilität wird nur durch verbesserte Fütterung & Management möglich